Am Samstag, den 9. November 2024, feierte die Gemeinde Beidl bei Plößberg das Hochfest des Heiligen Leonhard mit einem eindrucksvollen Gottesdienst in ihrer schönen Kirche Maria Himmelfahrt. Der Namenstag des Heiligen Leonhard ist zwar schon am 6. November, aber das tat der feierlichen Zeremonie in der gut besuchten Kirche keinen Abbruch.
Feier des Heiligen Leonhard in Beidl
Leonhard wurde am Ende des 5. Jahrhunderts (496?) in Limoges in Mittelfrankreich als Sohn einer fränkischen Adelsfamilie geboren. Vom Heiligen Remigius, dem Erzbischof von Reims, wurde er getauft. Leonhard selbst war beim König in solchen Gnaden, dass alle Gefangenen, die er besuchte, bald freigelassen wurden. Es wurde ihm die Bischofswürde angeboten, diese lehnte er jedoch ab und lebte fortan als Eremit. Er zog mit seinem Gesellen Liphardus nach Orleans und lebte dort einige Zeit im Kloster. Auf Mahnung des Heiligen Geistes predigte er in Aquitanien, wohnte in einem Wald nahe Limoges und betete. Auf wundersame Weise sprangen Ketten der Gefangenen durch sein Gebet hin entzwei. Da Leonhard meistens mit Ketten abgebildet wurde, und diese in Bayern als Viehketten gedeutet werden, verehren ihn die katholischen Christen vor allem in Bayern und Österreich auch als den „Viehheiligen“. Er starb am 6. November 595 bei Limoges. Seine Gebeine werden in der Kirche von Saint-Leonard-de-Noblat bewahrt und werden dort von vielen Pilgern besucht.
Feierlichkeiten zum Gedenken
Vor dem Beginn der Heiligen Messe zogen die Zelebranten begleitet von zahlreichen Ministranten in die Kirche ein. Der Ortspfarrer Hochwürden Thomas Thiermann begrüßte gleich zu Anfang des Gottesdienstes Pfarrer Hannes Lorenz aus Nabburg. Beide Priester zelebrierten in eindrucksvoller Weise diese Heilige Messe. In seiner Predigt sprach Pfarrer Lorenz eben von den Namensheiligen. Leonhard sorgte in seinem Leben dafür, dass Ketten zerspringen. Aber welche Ketten soll der Heilige in unserer modernen Zeit zum Zerspringen bringen? Es sind die Ketten in unseren Köpfen und in unseren Herzen. Die Ketten der Sucht, der Sturheit und der Entfremdung. Er hielt die Predigt in einer verständlichen und kurzweiligen Weise. Zum Abschluss des Gottesdienstes sangen alle das Lied „Großer Gott wir loben dich“.
Beidl zeigt Glaubensstärke
Nach dem Gottesdienst gingen noch einige Gläubige in die Leonhardikapelle, welche sich hinter dem Hochaltar der schönen Kirche befindet, um dort in Ruhe zu beten. Danach zog es viele Gläubige in das Kooperatorenhaus. Zusammen mit den Pfarrern und Ministranten, auch Pfarrvikar Edmund Onah kam dazu, wurden bei flüssiger und fester Nahrung viele Gespräche geführt. Es mag sein, dass die Verehrung der Heiligen in unserer hektischen Zeit, welche auf Konsum und Besitz ausgerichtet ist, einfach vergessen wird. Aber gerade kleine Dörfer wie Beidl zeigen in eindrucksvoller Weise, wie Glaube und Dorfgemeinschaft gelebt werden kann.
Bericht und Fotos: Alois Bauer / Josef Bauer / Michael Vollath