„Im Auftrag aller Beidler Vereine übergab Martin König (Mitte) den kompletten Erlös aus der Beidler Dorfweihnacht an Frau Dr. Annemarie Schraml für Aktion „Feuerkinder Tansania“. Trotz des absolut schlechten Wetters am Veranstaltungstag konnte mit 2000,– € ein Rekordergebnis erzielt werden“.
„Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern.“ – dieses afrikanische Sprichwort stellte Frau Dr. Annemarie Schraml an den Schluss ihres Vortrags bei der Kath. Erwachsenenbildung der Pfarrei Beidl. Im vollbesetzten Pfarrheim berichtete Frau Dr. Schraml in eindrucksvoller Weise über das Projekt „Feuerkinder Tansania“.
Als einmaliges Hilfsprojekt gedacht ist die Aktion inzwischen zu einer festen Einrichtung geworden, die im Verlauf der Jahre ständig ausgeweitet wurde. Über die jährlich ca. 120 Operationen an körperbehinderten Kindern und Jugendlichen hinaus wird inzwischen vielfältige Hilfe für die notleidende Bevölkerung geleistet. Aufgrund der breiten Unterstützung, die das Projekt Feuerkinder erfährt, ist es beispielsweise möglich geworden, eine orthopädische Werkstatt zu betreiben, drei einfache, kleine Häuser für die ärmsten Familien zu bauen, Kindern den Schulbesuch und Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen. Auch das Krankenhaus in Nkoaranga selbst hat zahlreiche Verbesserungen erfahren sowohl was die Ausstattung als auch die Infrastruktur betrifft. Dennoch wird dort weiterhin unter einfachsten Verhältnissen operiert. Drei Schwerpunkte haben sich dabei entwickelt: die Behandlungen von Verbrennungsopfern, von angeborenen Klumpfüßen sowie von schweren Knochenverbiegungen durch Mangel- oder Fehlernährung (Vitamin-D-Mangel, Fluorose). Als besonders erfreulich bezeichnete es die Referentin, dass es seit 2011 gelungen ist, eine kontinuierliche Frühbehandlung von Klumpfüßen mit der Ponseti-Methode durch einheimische Mitarbeiter einzuführen. Überhaupt ist die Einbindung bzw. Anleitung Einheimischer ein wichtiges Ziel des Projekts, denn nur so kann eine kontinuierliche Betreuung vor Ort erfolgen.
Im Tansania selbst herrscht weiterhin große Armut, die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander. Ca. 80 % der Bevölkerung leben auf dem Land, wo es keine oder nur eine sehr schlechte Krankenversorgung gibt. Oftmals kommen die Leute viel zu spät oder gar nicht in ein Krankenhaus, weil sie das Geld für die medizinische Versorgung nicht aufbringen können. Anhand zahlreicher Bilder führte Frau Dr. Schraml den Anwesenden vor Augen, wie den behinderten Kindern und Jugendlichen durch entsprechende Operationen geholfen werden kann. Sie dankte für die langjährige Unterstützung, die sie bzw. ihr Projekt von den Beidlern erfahren durfte. Aktuell konnte sie einen Scheck über 2.000,– € vom Vorsitzenden der Oberpfälzer Waldvereins entgegennehmen. Martin König überreichte diesen im Namen aller örtlichen Vereine, die wiederum den kompletten Erlös aus der Beidler Dorfweihnacht für die Aktion Feuerkinder zur Verfügung gestellt hatten.